Ende Juni bei unserer Abfahrt war die Waldbrandgefahr bereits recht hoch. Letztes Jahr konnten wir wegen des Eichenprozessionsspinners nicht auf den Hölzernen See/ Dahmeseengebiet. Dieses Jahr nun auch nicht. Der Campingplatz liegt mitten im Wald. Dann lieber in den Norden. Auf dem Weg zur Schwentine haben wir bei der Alten Schwentine begonnen.
Alte Schwentine/ Bornhöveder Seenkette.
Unser erster Stopp war der Camping Idyll/ Bornhöveder See. Dort wurde uns gesagt, der Eigentümer des Sees wünsche keine Paddelboote. Hatten wir so noch nicht erlebt. Also sind wir die Alte Schwentine weiter hoch zum Camping Perdoehler Mühle am Belauer See mit einem Kanuverleih gefahren. Der Platz bietet Glamping (komplett ausgestattete Zelte/ Hütten etc.), aber auch normale Plätze und massenhaft Stellplätze für Wohnmobile. Am Strand stehen Liegestühle bereit, alles schön angelegt und bepflanzt, wird noch erweitert. Und man darf mit einem Bändchen für 3€/Tag auf den Seen paddeln.
Soweit die Theorie. In der Praxis waren die meisten ohne Bändchen auf dem Belauer See vor dem Camping mit SUPs und Kanus unterwegs. Groß sind die Seen nicht, aber schön. Irgendeinen Hinweis zu den Durchfahrten sucht man vergeblich.
Wenn man sie doch findet – wie wir dank Navi Guru Maps – sind Hindernisse eingebaut: An der Einfahrt in den Schmalen See ist ein Netz von Ufer zu Ufer mit einer Reuse in der Mitte gespannt. Nicht nur Paddler, auch Fische werden reglementiert 🤣.
Vom Schmalen See geht es weiter in den Bornhöveder See. Dort liegt ein Fischerboot in der Durchfahrt. Im Jübermann Atlas wird Umtragen empfohlen. Seltsam das alles…
Nördlich führt der Belauer See in den Stolper See. Der Weg führt über Privatgelände – kein Problem. Der Wasserstand ist aber zu niedrig. Geht nur im Frühjahr. Nach einer Woche weiter nach Preetz zur Schwentine.
Schwentine bei Preetz
Der Naturcamping Kirchsee in Preetz mit Kanuverleih liegt in einem Wohngebiet direkt am Wasser und bietet alles, was man braucht. Vorne gibt es auch Stellplätze für Wohnmobile. Wir hatten einen normalen. Platz im Obstgarten mit einem Kirschbaum voller Süßkirschen. Zum Wasser ist der Weg sehr kurz, Einstieg über die Stege vom Verleih oder daneben am seichten Ufer, wenn der Verleih nach 19.00h geschlossen ist.
Von dort sind wir südlich Richtung Plöner See bis Höhe Güsdorf über den Lanker See, weitere Seen mit absolut schönen Durchfahrten gepaddelt. Natürlich kann man weiter fahren, aber wir müssen ja immer zum Ausgangspunkt zurück. Die beiden letzten Fotos sind von der Rückfahrt vor dem Kronsee.
In Preetz mündet die Alte Schwentine in die Schwentine. Es gibt Umtragen. Der Wasserstand oberhalb der Fischtreppe war recht niedrig und der Steg hoch. Unterhalb bei höherem Wasserstand war die Plattform vor der Treppe unter Wasser. Funktioniert aber alles.
Nördlich führt die Schwentine vorbei an der Einmündung der Alten Schwentine Richtung Kieler Förde. Es war etwas verkrautet, aber machbar.
Havel bei Rathenow
Das Wetter wurde kälter und regnerisch. Nach kurzem Aufenthalt bei Freunden sind wir anschließend weiter nach Rathenow gefahren.
![2 Rathenow Optik Fassade, Illusionsmalerei, BUGA 2015 Rathenow Optik Fassade, Illusionsmalerei, https://360art.de/illusionsmalerei-fuer-bundesgartenschau](https://i0.wp.com/kajakcat.wordpress.com/wp-content/uploads/2022/08/2-rathenow-optik-fassade-illusionsmalerei-buga-2015.jpeg?w=221&h=165&ssl=1)
Rathenow war Teil der BUGA 2015. Davon sind einige Parks in mehr oder minder gepflegten Zustand sowie schöne Brücken- besonders sie Weinbergbrücke- mit Ausblicken über die Havel geblieben. Ein Landgang lohnt sich durchaus. Der Herr von Ribbeck präsentiert sich bei der Tourist-Info u.a. mit einem Birnencidre. Durch die Stadt zieht sich eine Staustufe der Havel mit Stadtschleuse und Hauptschleuse. Der Rathenower WSV Kanu 1922 hat einen Zeltplatz am Ufer der Havel.
Das erste abendliche Paddeln galt den Schleusenkanälen und Wehren. Die Hauptschleuse ist im Sommer geschlossen, kann aber umtragen werden, falls man nach Schließung der Stadtschleuse (19.00h) ankommt.
Zwei Touren sind wir von Rathenow aus gepaddelt: flussaufwärts durch die Mögeliner Havel mit Rast am Biwakplatz in Premnitz
und flussabwärts durch die Stadtschleuse bis zum Zufluss der Rathenower Stremme. Sie ist nach 1 km zunehmend verkrautet, was wir in Rathenow an den Straßen An der alten Ziegelei und Stremmeweg schon gesehen haben. Ist vermutlich nur im Frühjahr befahrbar. Zurück mit Rast am Biwakplatz Göttlin und Abfahrt vom Kanuklub, weil der Platz für eine große Gruppe gebraucht wurde.
Havel zwischen Pritzerber See und Bahnitz
Eine Woche haben wir in Brandenburg bekannte Gebiete auf der Havel, Beetzsee und Breitlingsee bepaddelt.
Dann zum Camping in Hohenferchesar am nordöstlichen Ende des Pritzerber Sees. Schöner Platz mit Sandstrand, ca. 2,5 km lang bis zur Brücke der B 102 in die Havel.
In den fünf Tagen sind wir am ersten Abend auf dem kleinen Pritzerber See gepaddelt. Die Fahrt zur Brücke in die Havel ist auf gerade Strecke 2,5 km kurz. Auf der vom Camping aus gesehenen linken Seite kann man Wege durch das Schilf vorbei an Anwohnern paddeln. An dieser Seite des Sees sind Brutinseln für Flussseeschwalben, die wie Pontons aussehen. Die Schilder, dass man auf Abstand bleiben soll sind leider erst zu lesen, wenn man bereits zu dicht dran ist. Das habe ich dem Verein auch geschrieben.
Auf der Havel sind wir über die Selbstbedienungsschleuse nach Bahnitz gepaddelt
und dann bis und durch Priesterwerder (sehr flach) sowie den Arm Ziegenwerder. Die Havel ist in dieser Region sehr weit, besonders bei der Kützkower Lanke, viel Platz, ganz anders als in der Stadt Brandenburg.
Der Biwakplatz in Bahnitz und der Hafenmeister sind echt nett. Vor der Rückfahrt dann nochmal nach Brandenburg zum WSZ Alte Feuerwache schöne Tour über den Beetzssee und nach gesamt 350 km in fünf schönen Wochen auf dem Wasser ab nach Hause.
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